Weil leider niemand wusste, wie man einen Drachen in die Luft bringt, befragten wir das Internet. Wir aktivierten also den Computer – nur gut, dass wir unseren Menschen dabei zuschauten, wie man das macht – und drückten auf alle Icons, die wir fanden, bis das richtige Programm gestartet wurde. So konnte es etwas werden.
»Internet: Wie lässt man Drachen steigen?«, brüllte Swede in den Computer, aber der antwortete nicht. Niara kam hinzu und meinte, man müsse die Frage in das Suchfeld eingeben; dafür wären all die Buchstabenknöpfe an dem Computer gut. Buchstaben. Immer wieder Buchstaben. Niara übernahm das Schreiben für uns, und so bekamen wir schnell Hilfe.
Na ja, vielleicht war es auch keine Hilfe – Neigung, Gierung, Vertikalachse, Gravitationszentrum? Wir verstanden nichts. Also schnappten wir uns den Drachen, liefen auf die Anhöhe, befestigten die Schnur an unserem Drachen und schauten einfach, was passiert. Eingedenk des Windes eignete sich vermutlich jedes Ding zum Flugobjekt.
Kaum die Schnur befestigt, kam eine Windböe auf und riss den Drachen mit. Um ein Fellhaar hätte Swede die Schnur aus den Pfoten verloren. Und um ein Haar hätten wir Swede verloren, die von dem Drachen einfach mitgezogen wurde. Nur zusammen war es uns möglich, den zerrenden Drachen zu bändigen. Whoa. Tatsächlich flog der Drachen!
Aber wir konnten uns kaum darüber freuen, denn der Wind war viel zu stark und der Drachen viel zu groß für die Schnur – die begann langsam zu reißen. Sofort holten wir den Drachen zurück, wickelten die Schnur wieder auf und da geschah es: Swede wurde vom Drachen gebissen. Genaugenommen schnitt sie sich an der Schnur, weil der Drachen wild daran zerrte. O weh.
Wir beschlossen, dass es für einen Tag genug Drachensteigen war.
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